Fußballverband lehnt Anträge von der SG Baldenau, der SG Hilscheid/Gielert und von der DJK Pluwig-Gusterath ab – Wasserliesch II steigt auf – Offene Fragen in Trier-Saarburger D-Ligen.

Tabellenführer war sie zum Zeitpunkt des coronabedingten Abbruchs Mitte März in der Mosel-Kreisliga B I. Ein Aufstieg bleibt der Mannschaft der SG Baldenau Bischofsdhron aber nun wohl verwehrt. Dem Antrag auf Härtefall gab der Spielausschuss des Fußballverbandes Rheinland (FVR) nicht statt. Auch die Hoffnungen der hinter Aufsteiger SV Gonzerath auf Rang drei rangierenden SG Hilscheid/Gielert sind gegen Null gesunken: Aus Koblenz kam hier ebenso eine Ablehnung, wie für die DJK Pluwig-Gusterath II. Der Mosel/Hochwald-C-Ligist hatte darum gekämpft, als Zweiter gemeinsam mit der SG Ruwertal II aufsteigen zu dürfen. Noch offen ist dagegen, ob die in den Trier-Saarburger D-Liga-Staffeln auf Platz zwei notierten SV Trier-Irsch II (Trier/Eifel) und TuS Reinsfeld II (Mosel/Hochwald) hoch dürfen. „Hier liegt ein Antrag aus dem Kreisvorstand Trier-Saarburg vor, auch die Zweiten aufsteigen zu lassen“, bestätigt Bernd Schneider, der Spielausschussvorsitzende des FVR. Dem Vorhaben des Kreises, die zahlenmäßig verhältnismäßig dünn besetzten C-Ligen mit einer erhöhten Anzahl von Aufsteigern aufzufüllen, steht der Mitte Mai gefasste Beschluss des FVR-Beirates gegenüber, dass grundsätzlich nur ein Team pro Staffel aufsteigt. Im Laufe der kommenden sollen im Spielausschuss die Beratungen dazu forciert werden, sagt Schneider auf FuPa-Anfrage.

Um die absolvierten Spiele der Teams ins Verhältnis zu den erzielten Punkten zu bringen, sieht der Verband eine Quotientenregelung vor. Deshalb war in der C-Klasse Saar der auf Rang vier postierte SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig II (24/12/2,0)  mit dem Ersten von der SG Wiltingen/Oberemmel (26 Punkte/13 Spiele/Quotient: 2,0) gleichauf. Da bei einer solchen Konstellation  auch zwei Mannschaften aufsteigen dürfen, bekam Wasserliesch dieses Recht eingeräumt. Nach interner Beratung gab der Club von der Obermosel nun Grünes Licht und meldete bei Kreissachbearbeiter Bernd Hurth an, auch tatsächlich nächste Saison eine Etage höher antreten zu wollen.

"Schlichtweg sauer" ist Daniel Clemens. Der Fußball-Abteilungsleiter der DJK Pluwig-Gusterath fordert vehement ein Aufstiegsrecht für die eigene zweite Mannschaft ein. Diese rangiert in der Abbruch-Tabelle der C-Liga Mosel/Hochwald zwar sechs Punkte hinter der SG Ruwertal II, hat aber auch zwei Spiele weniger absolviert. Vom Quotienten her liegt die DJK II (2,229) nur knapp hinter der Bezirksliga-Reserve (2,375). "Wir werden in jedem Fall Beschwerde gegen diesen Beschluss einlegen und gehen notfalls durch alle Instanzen", kündigt Clemens an. In einer Staffel mit 13 Teams sei es naturgemäß, dass Mannschaften bis kurz vor Saisonschluss nicht alle den gleichen Stand an absolvierten Spielen hätten. "Und wenn unsere Partie gegen Rascheid II witterungsbedingt ausfällt, können wir doch auch nichts dafür." Aufgrund des Restprogramms sei die Chance, am Ende ganz oben zu stehen, sehr gut gewesen, so Clemens. Nicht verstehen kann er, dass mit Wasserliesch II der C-Liga-Saar-Vierte noch aufsteigen darf: "Dabei haben sie mit 2,0 einen niedrigeren Quotienten als wir." Verwundert  sind sie nicht nur in Pluwig und Gusterath über die Zustellung des Bescheids per E-Mail in der Nacht von Freitag auf Samstag (23.06 Uhr). Dass der Beschluss im Verbandsspielausschuss einstimmig erfolgt sei, regt Clemens auf: "In diesem Gremium ist auch der Kreis Trier/Saarburg vertreten. Und von dieser Seite hieß es immer, dass man sich für uns einsetzt." Nach einer starken Saison sieht der DJK-Fußballchef die zweite Mannschaft um den Lohn der Mühen gebracht. Clemens befürchtet sogar, dass einige Akteure nun Motivationsprobleme haben, einen neuen Anlauf in der C-Liga zu unternehmen. "Und Leute bei uns zu fragen, sich mit Turnierteilnahmen oder Sammelaktionen in irgendeiner Weise noch für den Fußballkreis einzusetzen, muss ich jetzt wohl auch nicht mehr."

Blankenrath überlegt noch

Aufstiegsberechtigt ist in der Mosel-C-II-Liga neben der SG Veldenz/Burgen II auch der punktgleiche SV Blankenrath II. Ob die Hunsrücker hoch wollen, ist noch offen. Vorsitzender Frank Sabel will die Entscheidung von einem Treffen mit der Mannschaft und personellen Planungen abhängig machen.

Enttäuscht sind sie nach dem abgeschmetterten Härtefallantrag insbesondere bei B-I-Ligist SG Baldenau Bischofsdhron. Aus 16 Partien hatten die Hunsrücker 38 Punkte erzielt (Quotient: 2,375). Dahinter liegt Gonzerath mit nur 37 Zählern – aber aus 15 Spielen. Das macht einen Quotienten von 2,466.

Ärger über Schreiben

Abgesehen von dem geringen Unterschied legte Baldenaus Vorstand Achim Welgen bereits am 11. Mai in dem Antrag Gründe dar, warum man sich ebenfalls aufstiegsberechtigt sah. Hier argumentierte er unter anderem, dass  Gonzerath und Hilscheid ein Spiel weniger ausgetragen hätten – und zwar just das direkte Duell: „Egal, wie dieses  ausgegangen wäre, wären wir in jedem Fall Erster oder Zweiter in dieser Staffel geblieben und hätte somit unabhängig von der Quotienten-Regelung bei gleicher Spielanzahl die Aufstiegsmöglichkeit gehabt.“ Das Spiel sei zudem nicht zeitnah ausgetragen, sondern gleich zum vierten Mal (!) angesetzt gewesen.

Auf diese Argumentation geht der FVR in seinem bereits am vergangenen  Montag gefassten und den Vereinen mit Schreiben vom Freitagabend zugestellten Beschluss aber nicht ein. In der FuPa vorliegenden Begründung wird lediglich auf die Anwendung der Quotientenregelung verwiesen. „Dass wir einen etwas schlechteren Quotienten haben als Gonzerath, wusste ich schon vorher. Im Schreiben steht nichts Neues drin“, moniert Achim Welgen.

Auf FuPa-Anfrage sagt Spielausschusschef Schneider: „Ob es zu Spielausfällen kam, konnten wir bei den Härtefallregelungen nicht berücksichtigen. Es kann keiner was dafür, wenn Spiele abgesagt werden müssen.“

Gegen den FVR-Beschluss können die Vereine nun binnen sieben Tagen beim FVR-Präsidium vorgehen. Doch weder bei der SG Baldenau, noch in Gielert und Hilscheid (36 Punkte/15 Spiele/Quotient: 2,4) planen sie im Gegensatz zu Pluwig/Gusterath, aber aktuell, die Instanzen weiter zu bemühen. „Wir denken eher nicht an eine Beschwerde“, heißt es sowohl von Welgen, wie auch vom Gielert/Hilscheider Sprecher Kevin Kohl.